Heiliger Magnus und Seliger Franz Xaver Seelos

Heiliger Magnus

Der heilige Magnus hieß eigentlich Maginold und wurde erst später aufgrund seiner Wundertaten auch "der Große" (lat. Magnus) genannt. Er wird heute besonders als der Patron des Allgäus und der Städte Füssen und Kempten verehrt.

Geboren wurde Magnus, der im Allgäu auch Mang genannt wird, um 677 oder um 699, vermutlich bei St. Gallen in der Schweiz. Er lebte dort wohl zunächst mit anderen Einsiedlern zusammen am Grab des heiligen Gallus.

Später missionierte er – wahrscheinlich im Auftrag des Augsburger Bischofs Wikterp –  zusammen mit einigen Gefährten im Ostallgäu, in Kempten und in Waltenhofen, und ließ sich schließlich am Ufer des Lechs in Füssen nieder. Dort lebte er über 25 Jahre lang als Missionar und Seelsorger und sogar die Möglichkeit der Erzgewinnung soll er den Menschen ermöglicht haben.

Seine ursprünglich karge Zelle entwickelte sich im Laufe der Jahre durch einen regen Zulauf und durch Schenkungen zu einer großen klösterlichen Gemeinschaft.

Magnus wurden immer wieder verschiedene Wunder zugeschrieben. So soll er mit seinem Stab, den er auf seinen Reisen dabei hatte, Bären und Schlangen vertrieben haben. Der Legende nach besiegte er damit sogar einen Drachen, der sich ihm in den Weg stellte.

Am 6. September im Jahr 750 oder 772, jedenfalls an einem Sonntag, starb Magnus in Füssen im Allgäu.

Aufgrund der großen Verehrung dieses Missionars im Allgäu ließ um das Jahr 845 der Augsburger Bischof Lanto mit Zustimmung des Mainzer Erzbischofs den Leib des Magnus, der bis dahin in der Klosterkirche begraben war, erheben und in der Krypta einer neu gebauten Kapelle in Füssen beisetzen. An dieser Stelle steht heute die Kirche St. Mang, die allerdings keine Reliquien mehr beherbergt.

Durch diese Erhebung seiner Gebeine wurde Magnus der Rang eines Heiligen zuerkannt. Reliquien des Heiligen wurden später auch nach Lorsch und nach St. Gallen übertragen. Sein Leichnam jedoch scheint um 950 abhanden gekommen zu sein. Sämtliche unternommenen Versuche, seine Grabstätte oder seine Gebeine aufzufinden, sind bisher erfolglos geblieben.

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Seliger Franz Xaver Seelos

Franz Xaver Seelos wurde am 11. Januar 1819 in Füssen geboren. Sein Vater war Mang Seelos, Mesner von St. Mang. Schon früh verspürte Franz Xaver den Wunsch Priester zu werden.

Nach dem Besuch der Grundschule in Füssen war er sieben Jahre in St. Stephan in Augsburg bei den Benediktinern. Nach dem Abitur immatrikulierte er sich 1839 an der Universität in München und studierte Philosophie. Bei seinen Freunden war er als ein herzlicher und lustiger Student beliebt.

1842 nahm Seelos Kontakt zu den Redemptoristen, einer Ordensgemeinschaft, auf und interessierte sich für die Missionsarbeit in den USA. Nach einer kurzen Zeit im Priesterseminar der Diözese Augsburg in Dillingen schloß er sich den Redemptoristen an.

1843 ging Seelos in die USA und kam im April in New York an. Erste Station war Saint James in Baltimor, Maryland. Hier wurde er am 16. Mai 1843 eingekleidet und begann das Noviziat bei den Redemptoristen. Am 16. Mai 1844 wurde er mit den ewigen Gelüb­den ganz in die Gemeinschaft der Redemptoristen aufgenommen. Nach seinen Studien erfolgte seine Priesterweihe am 22.12.1844 durch den Erzbischof von Baltimore.

1845 ging er in die Pfarrei St. Philomena in Pitts­burgh. Hier traf er Pater Johannes Neumann, den späteren Bischof und Heiligen. Seelos blieb 9 Jahre in Pittsburgh.

Er war als Pfarrer seiner Gemeinde beliebt und arbeitete rastlos. Die Gläubigen verehrten ihn wie einen Heiligen und suchten ihn als geistlichen Begleiter. Viele wollten ihn 1860 als Bischof der Diözese Pittsburgh sehen.

Im März 1854 wechselte Seelos von Pittsburgh nach St. Alphons in Baltimore. Er verbrachte unzäh­lige Stunden im Beichtstuhl, betreute verschiedene geistliche Gemeinschaften und engagierte sich bei Volksmissionen. Seine Gesundheit wurde in dieser Zeit stark angeschlagen. 1857 war er mehrere Tage dem Tode nahe.

1857 wurde er der Pfarrei St. Peter und Paul in Chumberland, Maryland, zugewiesen. Hier wurde er Direktor des Seminars der Redemptoristen. Seelos war verantwortlich für die geistliche Ausbildung und Prägung von mehr als 70 Seminaristen.

Im August 1863 arbeite Seelos in der Volksmission mit. In den nächsten drei Jahren wirkte er in mehr als 12 Staaten der USA als Volksmissionar mit großer Aus­strahlung.

1865 wurde er in die Pfarrei zum Heiligen Erlöser in Detroit, Michigan, versetzt. Seine Fürsorge galt besonders den Armen und Kranken.

Nach kurzer Zeit rief ihn sein Orden schließlich nach New Orleans, Louisiana. Seine Seelsorge galt beson­ders den Deutschen Auswanderern in New Orleans. Im September 1867 brach in New Orleans das Gelbfieber aus. Seelos war immer unter den Kran­ken und Sterbenden. Am 17. September infizierte er sich selbst mit dem Gelb­fieber und erkrankte schwer. Am 4. Oktober 1867 holte ihn der Herr im Alter von erst 48 Jahren zu sich.

Papst Johannes Paul II. hat den Füssener Franz Xaver Seelos am 9. April 2000 in einem feierlichen Gottesdienst vor der Peterskirche in Rom selig gesprochen.

Link zur privaten Website von Myke Rosenthal-English zu Franz Xaver Seelos in Füssen