Orgel in St. Sebastian

Die Orgel in der Friedhofskirche St. Sebastian

Erbaut 1772 von Andreas Jäger (nahezu original erhalten)

Prinzipal 8´
Flauto traverso 8´
Copel 8´
Gamba 8´
Octav 4´
Superoctav 2´ (bez. als Cornet)
Mixtur 1 1/3
Subbaß 16´
(Pedalkoppel permanent)

Eines der letzten Werke Jägers

Bei dieser Orgel handelt es sich um eines der letzten Werke Jägers. Sie entstand 1772 und zeigt noch einmal Andreas Jägers Meisterschaft mit geringen Mitteln ein klanglich ausgewogenes, den Kirchenraum harmonisch ausfüllendes Instrument zu schaffen. Mit nur acht Registern, einem Manual und angehängtem Pedal ist das Instrument ideal zur Begleitung des Gemeindegesangs wie auch zu instrumentaler Orgel- und Kirchenmusik. Das Werk ist (mit Ausnahme zweier nach dem Krieg von Markus Müller "notreparierter" Register) original erhalten, bis hin zur Tastatur, Pedal, Balg- und Windanlage und den Flügeltüren am Gehäuse.

Bemalte Flügeltüren

Die Tradition, bemalte Flügeltüren zum Verschließen des Orgelprospekts anzubringen, ist ursprünglich aus der Altararchitektur übernommen und war bei Orgeln im 18. Jahrhundert kaum noch gebräuchlich. In der Passionszeit und zu Begräbnisgottesdiensten dienen sie dazu, den Klang der Orgel zu dämpfen. Die Gestaltung des Orgelgehäuses hat laut dem Rechnungsbuch der Stiftung St. Sebastian von 1773 der Bildhauer Anton Steeger vorgenommen. Die Fassung des Orgelgehäuses nahm Joseph Anton Obermiller 1777 vor. Laut einem weiteren Eintrag hat Andreas Jäger zur Erbauung der Orgel 150 Gulden erhalten.

Orgel in einer Friedhofskirche

Die Bestimmung des Gebäudes als Friedhofskirche findet sich in vielen Symbolen wieder. Besonders eindrucksvoll ist dabei die Darstellung des orgelspielenden Todes an der Emporenbrüstung.